6. Mai 2016 · Pressemeldungen ·

Schule des Glücks

Neu bei TN ist das Hotel Kavaliershaus in Mecklenburg-Vorpommern. Früher war es eine Schule. Heute wird man hier vom Uhu in den Schlaf begleitet und vom Klappern des Storches geweckt. Für die Presse haben wir folgenden Text verfasst.

Von Tomas Niederberghaus

Das Kavaliershaus in Fincken ist die einzige Schule, in der man während des Unterrichts schlafen darf. Man darf auch im angrenzenden See schwimmen, in die Sauna gehen, man darf mit dem Fahrrad zum Müritz-Nationalpark fahren, man darf auf dem Bootssteg liegen, ein Buch seiner Wahl lesen oder einfach nur den Störchen zuschauen, die seit Jahr und Tag hier den Sommer verbringen und auf dem Dach des nebenstehenden Schlosses wieder ein paar Junge großziehen. Und das Schönste ist: Es gibt dafür keine schlechte Note!

Natürlich darf man das alles nur deshalb, weil der Schulbetrieb in dem denkmalgeschützten Haus aus dem 18. Jahrhundert inzwischen eingestellt und dieses von Johanne und Gernot Nalbach zu einem Suitehotel umgebaut wurde.

Die Berliner Architekten hatten von dem Gebäude 2007 in einer Ausschreibung gelesen, es sollte zwangsversteigert werden. »Ich fuhr hin, um es mir anzusehen, und war schlagartig begeistert«, sagt Johanne Nalbach.

1 Kavaliershaus_Aussen_© Kavaliershaus

 

Die charmante Frau, schwarz gekleidet, Schulterschal, und ihr Mann, der mit seinem cremeweißen Sommeranzug, dem weißen Bart und der Zigarre auch einen russischen Literaten des späten 19. Jahrhunderts abgeben könnte, führen schon seit Jahren erfolgreich das Seehotel Nakenstorf. Aus ihrer Erfahrung und Leidenschaft heraus war klar: Auch das Kavaliershaus wird ein Hotel.

Und wenn man hinzufügt, dass die beiden und ihr kleines Team von Handwerkern in Fincken »rangingen wie Blücher«, dann passt das Sprichwort vielleicht nirgendwo so gut wie hier. Denn das klassizistische Gutshaus war nicht nur 64 Jahre lang eine Schule, sondern zuvor Wohnsitz von Graf Adolf von Blücher, der derselben Familie entstammt wie der berühmte Generalfeldmarschall.

Wochen und Monate also wurde im Kavaliershaus das Fachwerk freigeklopft, wurden die alten Holzfenster wieder aufgearbeitet, der Dachstuhl erneuert und frische Leitungen und Rohre für Elektrizität und Wasser verlegt.

Wer sich dem Kavaliershaus nähert, fährt durch das satte, tiefe und baumreiche Grün Mecklenburg-Vorpommerns. Wären da nicht die Spuren der DDR, die vereinzelten Familienhäuser in grauem Rauputz, so könnte man glauben, dass die Menschen unter dem lichterfüllten Himmel noch auf den Weizenfeldern stünden, gebückt und schweißgebadet wie auf einem Bild von van Gogh.

 

39_Kavaliershaus_Suite-6-web

Der rote Dachstuhl des Kavaliershauses ist schon von Weitem zu sehen, als langer Riegel liegt das Gebäude am Rande der kleinen Gemeinde Fincken. Vier Portale führen in das Hotel, drei zu den Suiten, das ganz linke zu der Rezeption, einem Raum mit Holzboden und Tresen, in dem die Zimmerschlüssel an bunten Stoff-Finken hängen.

Gleich dahinter liegt das Restaurant Klassenzimmer, das sich in der Region bereits einen Namen gemacht hat. Die Wände des Raums sind zur Hälfte in Taubenblau gestrichen, irgendwo steht ein Kricketspiel, und über einer alten Schulbank aus Holz hängt ein Schild »Teiloberschule Fincken«. In den meisten der insgesamt zwölf Suiten gibt es für Selbstversorger komfortable Küchenzeilen. Schon klar, dass jede dieser Suiten auch eine Inszenierung der gräflichen und der schulischen Vergangenheit ist. An einigen Stellen der meterhohen Wände sind die Originalmalereien freigelegt, an anderen hängen alte Rollkarten, wie man sie noch aus seinem Erdkundeunterricht kennt, in Fluren stehen winzige Liegen, auf denen sich die Schulkinder mittags ausruhen konnten. Und große Digitalaufnahmen hinter den Bettsimsen und an den Duschkabinen zeigen Werke von Persönlichkeiten, die das Land Mecklenburg-Vorpommern hervorgebracht hat: Bilder von Caspar David Friedrich, Hängegleiter von Otto Lilienthal oder Auszüge von Schriften des Autors Uwe Johnson. Sie sehen nicht nur schön aus, sondern regen auch Träume und Fantasien an.

Auf jeden Fall sollte man hier das Fenster einen kleinen Spalt geöffnet lassen. Denn dann schläft man mit dem zarten Ruf eines Uhus ein und wacht mit dem Klappern des Storches wieder auf.

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